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Was ist Overbought?
BY Sebastian Vogel
|Oktober 22, 2025Einführung in den Begriff „Overbought“
Der Begriff „Overbought“ stammt aus der Finanzwelt und beschreibt eine Situation, in der ein Wertpapier oder eine Aktie über ihrem eigentlichen inneren Wert gehandelt wird. Dies geschieht oft durch übermäßigen Kaufdruck, der die Preise nach oben treibt. Solche Zustände können darauf hindeuten, dass eine Kurskorrektur bevorsteht, also eine Rückkehr zu realistischeren Preisen.
Für Anleger und Trader ist es wichtig, Overbought-Situationen zu erkennen, um fundierte Entscheidungen treffen zu können. Allerdings bedeutet Overbought nicht zwangsläufig, dass der Kurs sofort fällt – manchmal kann der Markt auch weiter steigen, trotz überkaufter Zustände.
Ein häufig verwendeter Indikator zur Identifizierung von Overbought-Situationen ist der Relative Strength Index (RSI). Dieser technische Indikator misst die Geschwindigkeit und Veränderung von Preisbewegungen und hilft dabei, überkaufte oder überverkaufte Bedingungen zu erkennen. Ein RSI-Wert über 70 deutet oft darauf hin, dass ein Wertpapier überkauft ist, während ein Wert unter 30 auf eine Überverkaufsituation hinweist. Trader nutzen diese Informationen, um potenzielle Wendepunkte im Markt zu identifizieren und strategische Entscheidungen zu treffen.
Darüber hinaus ist es wichtig, die Marktpsychologie zu berücksichtigen, wenn man die Dynamik von Overbought-Situationen analysiert. Oftmals können Emotionen wie Gier und Angst die Entscheidungen der Anleger beeinflussen, was zu übertriebenen Preisbewegungen führt. In Zeiten von überkauften Märkten kann es vorkommen, dass Anleger in der Hoffnung auf weitere Kursgewinne weiterhin kaufen, obwohl die Fundamentaldaten möglicherweise nicht mehr stimmen. Diese Verhaltensmuster können zu plötzlichen und unerwarteten Marktbewegungen führen, die für unerfahrene Anleger riskant sein können.
Technische Indikatoren zur Erkennung von Overbought
Relative Strength Index (RSI)
Der Relative Strength Index, kurz RSI, ist einer der bekanntesten technischen Indikatoren zur Messung von Overbought- und Oversold-Zuständen. Er misst die Stärke und Geschwindigkeit von Kursbewegungen auf einer Skala von 0 bis 100.
Ein RSI-Wert über 70 gilt allgemein als Signal für eine überkaufte (overbought) Situation. Das bedeutet, dass der Kurs eines Wertpapiers möglicherweise zu stark gestiegen ist und eine Korrektur oder zumindest eine Seitwärtsbewegung wahrscheinlich ist.
Interessanterweise erreichte der S&P 500 im Dezember 2017 einen RSI-Wert von über 80 – der höchste in 22 Jahren. Trotz dieses extremen Overbought-Signals setzte der Markt seinen Aufwärtstrend im folgenden Jahr fort und erzielte starke Renditen. Dies zeigt, dass Overbought-Signale nicht immer unmittelbar zu Kursrückgängen führen müssen.
Der RSI kann auch in verschiedenen Zeitrahmen angewendet werden, was ihn besonders flexibel macht. Trader nutzen häufig den RSI auf Tages- oder Wochencharts, um langfristige Trends zu analysieren, während kürzere Zeitrahmen wie Stunden- oder Minutencharts für kurzfristige Handelsentscheidungen verwendet werden. Diese Vielseitigkeit ermöglicht es Anlegern, den RSI an ihre individuellen Handelsstrategien anzupassen und verschiedene Marktbedingungen zu berücksichtigen.
Stochastischer Oszillator
Ein weiterer wichtiger Indikator ist der stochastische Oszillator. Er vergleicht den Schlusskurs eines Wertpapiers mit seiner Preisspanne über einen bestimmten Zeitraum. Dadurch kann er sowohl überkaufte als auch überverkaufte (oversold) Zustände identifizieren.
Wenn der stochastische Oszillator einen Wert über 80 anzeigt, gilt das als Hinweis auf eine überkaufte Situation. Dieser Indikator wird oft in Kombination mit dem RSI verwendet, um die Signale zu bestätigen und Fehlsignale zu vermeiden.
Zusätzlich bietet der stochastische Oszillator die Möglichkeit, Divergenzen zu erkennen, die wertvolle Hinweise auf potenzielle Trendumkehrungen geben können. Wenn beispielsweise der Preis eines Wertpapiers neue Höchststände erreicht, der stochastische Oszillator jedoch nicht, könnte dies ein Warnsignal für eine bevorstehende Umkehr sein. Trader nutzen diese Informationen, um ihre Positionen zu bewerten und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen, was den stochastischen Oszillator zu einem unverzichtbaren Werkzeug in der technischen Analyse macht.
Warum ist das Erkennen von Overbought wichtig?
Das Erkennen von Overbought-Zuständen kann Anlegern helfen, Risiken besser einzuschätzen und ihre Handelsstrategien anzupassen. Ein überkaufter Markt kann auf eine bevorstehende Korrektur hindeuten, was für risikobewusste Investoren ein Warnsignal sein kann.
Allerdings ist es ebenso wichtig zu verstehen, dass ein Overbought-Zustand nicht automatisch bedeutet, dass der Kurs sofort fällt. Historische Daten zeigen, dass Märkte auch in solchen Phasen weiter steigen können. So wurde beispielsweise im Dezember 2017 trotz eines RSI-Werts von über 80 eine starke Marktperformance im darauffolgenden Jahr verzeichnet.
Dies unterstreicht die Bedeutung, technische Indikatoren immer im Kontext anderer Marktfaktoren und fundamentaler Analysen zu betrachten.
Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Erkennen von Overbought-Zuständen ist die Rolle von Marktpsychologie und Anlegerverhalten. Oftmals können Emotionen wie Gier und Angst die Entscheidungen von Investoren stark beeinflussen. In überkauften Märkten neigen viele Anleger dazu, in der Hoffnung auf weitere Kursgewinne weiterhin zu kaufen, was die Preise weiter in die Höhe treiben kann. Diese Dynamik kann zu einer Blasenbildung führen, die schließlich platzen kann, wenn die Realität die überzogenen Erwartungen einholt.
Zusätzlich ist es ratsam, verschiedene technische Indikatoren zu kombinieren, um ein umfassenderes Bild der Marktsituation zu erhalten. Indikatoren wie der Stochastic Oscillator oder Bollinger Bänder können dabei helfen, Overbought-Zustände zu bestätigen oder zu widerlegen. Durch die Analyse dieser Indikatoren in Verbindung mit dem RSI können Anleger fundiertere Entscheidungen treffen und potenzielle Risiken besser managen.
Einfluss von Anlegerstimmung und Überhandeln
Die Stimmung der Anleger spielt eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Overbought-Zuständen. Eine aktuelle Studie aus dem Jahr 2024 hat gezeigt, dass eine erhöhte Anlegerstimmung, gemessen an der Aktivität in sozialen Medien, zu vermehrtem Intraday-Überhandeln auf dem chinesischen A-Aktienmarkt führt.
Dieses Überhandeln kann die Preise kurzfristig in die Höhe treiben und somit Overbought-Situationen begünstigen. Für Anleger bedeutet das, dass neben technischen Indikatoren auch die Marktstimmung und das Verhalten anderer Marktteilnehmer genau beobachtet werden sollten.
Zusätzlich zeigt die Forschung, dass die psychologischen Aspekte der Anlegerstimmung, wie Angst und Gier, maßgeblich die Handelsentscheidungen beeinflussen. In Zeiten steigender Kurse neigen viele Anleger dazu, irrational zu handeln, was zu einer Überbewertung von Aktien führen kann. Diese Dynamik wird oft durch die Berichterstattung in den Medien verstärkt, die positive Nachrichten über bestimmte Unternehmen oder Sektoren hervorhebt und dadurch das Kaufinteresse anheizt.
Darüber hinaus ist es wichtig zu beachten, dass auch externe Faktoren, wie wirtschaftliche Indikatoren oder politische Ereignisse, die Anlegerstimmung erheblich beeinflussen können. Ein plötzlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit oder geopolitische Spannungen können beispielsweise zu einem raschen Stimmungsumschwung führen, was wiederum die Volatilität auf dem Markt erhöht. Anleger sollten sich daher nicht nur auf ihre eigenen Emotionen verlassen, sondern auch die breiteren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Auge behalten, um fundierte Entscheidungen zu treffen.
Overbought vs. Oversold – Ein kurzer Vergleich
Während Overbought eine überkaufte Situation beschreibt, steht Oversold für einen Zustand, in dem ein Wertpapier stark gefallen ist und möglicherweise unterbewertet ist. Ein Oversold-Wertpapier hat das Potenzial für eine Kursrallye oder zumindest eine Erholung.
Technische Indikatoren wie der RSI und der stochastische Oszillator helfen dabei, beide Zustände zu identifizieren. Ein RSI unter 30 wird oft als Signal für Oversold gewertet, während ein Wert über 70 auf Overbought hinweist.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Identifizierung von Overbought- und Oversold-Zuständen nicht immer zu sofortigen Handelsentscheidungen führen sollte. Oftmals kann ein Wertpapier über einen längeren Zeitraum in einem überkauften oder überverkauften Zustand verweilen, was bedeutet, dass Händler Geduld und eine umfassendere Analyse der Marktbedingungen benötigen. Zusätzlich können fundamentale Faktoren, wie Unternehmensnachrichten oder wirtschaftliche Daten, die Preisbewegungen stark beeinflussen und sollten daher ebenfalls in die Entscheidungsfindung einbezogen werden.
Ein weiterer Aspekt, den Trader berücksichtigen sollten, ist die Volatilität des Marktes. In Zeiten hoher Volatilität können die Indikatoren für Overbought und Oversold weniger zuverlässig sein. Daher ist es ratsam, diese technischen Indikatoren in Kombination mit anderen Analysemethoden zu verwenden, um ein vollständigeres Bild der Marktdynamik zu erhalten. Die Berücksichtigung von Trends, Volumen und anderen technischen Mustern kann helfen, die Wahrscheinlichkeit erfolgreicher Trades zu erhöhen.
Praktische Tipps für Anleger bei Overbought-Situationen
- Indikatoren kombinieren: Verlassen Sie sich nicht nur auf einen Indikator. Die Kombination von RSI, stochastischem Oszillator und anderen Tools kann zuverlässigere Signale liefern.
- Marktstimmung beobachten: Achten Sie auf Nachrichten, soziale Medien und andere Stimmungsindikatoren, um Überreaktionen zu erkennen.
- Langfristige Trends berücksichtigen: Ein kurzfristiger Overbought-Zustand in einem starken Aufwärtstrend kann weniger bedeutend sein als in einem schwachen oder fallenden Markt.
- Risikomanagement betreiben: Nutzen Sie Stop-Loss-Orders und setzen Sie nur Kapital ein, dessen Verlust Sie verkraften können.
Zusätzlich ist es wichtig, sich über die spezifischen Marktbedingungen im Klaren zu sein, die zu einer Overbought-Situation führen können. Oftmals sind es nicht nur technische Faktoren, die den Markt beeinflussen, sondern auch fundamentale Entwicklungen, wie Unternehmensgewinne oder makroökonomische Daten. Anleger sollten daher regelmäßig die wirtschaftlichen Indikatoren und die allgemeine Marktlage analysieren, um ein umfassenderes Bild zu erhalten. Ein plötzlicher Anstieg der Nachfrage nach einer Aktie kann beispielsweise auf positive Unternehmensnachrichten zurückzuführen sein, die den Preis kurzfristig in die Höhe treiben.
Ein weiterer Aspekt, den Anleger in Betracht ziehen sollten, ist die Diversifizierung ihres Portfolios. In Zeiten, in denen bestimmte Sektoren überkauft sind, kann es sinnvoll sein, in weniger volatile Anlagen oder in andere Märkte zu investieren. Durch eine breite Streuung der Investitionen können Anleger das Risiko minimieren und potenzielle Verluste in überkauften Märkten abfedern. Zudem kann eine Diversifizierung helfen, von anderen Anlageklassen zu profitieren, die möglicherweise nicht denselben Überhitzungsdruck erfahren.
Fazit
Overbought ist ein wichtiger Begriff im Bereich der technischen Analyse und beschreibt eine Situation, in der ein Wertpapier über seinem fairen Wert gehandelt wird. Technische Indikatoren wie der RSI und der stochastische Oszillator helfen dabei, solche Zustände zu erkennen.
Dennoch sollte Overbought nicht als alleiniges Signal für eine Kurskorrektur verstanden werden. Historische Beispiele, wie der S&P 500 im Jahr 2017, zeigen, dass Märkte auch in überkauften Phasen weiter steigen können. Die Anlegerstimmung und das Handelsverhalten spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
Für Einsteiger ist es ratsam, Overbought-Signale immer im Kontext zu betrachten und verschiedene Indikatoren sowie Marktinformationen zu nutzen. So können fundiertere Entscheidungen getroffen und Risiken besser eingeschätzt werden.

Risiko-Warnung: CFDs sind komplexe Instrumente und bergen ein hohes Risiko, schnell fälliges Geld zu verlieren Hebeln. 35,45% der privatanlegerkonten verliert beim Handel mit CFDs Geld. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es können Nehmen Sie das hohe Risiko ein, Ihr Geld zu verlieren.

Lukas Schneider ist ein erfahrener Finanzmarktanalyst mit Schwerpunkt auf Devisenhandel, CFDs und globalen Märkten. Seit über acht Jahren verfolgt er die Entwicklungen an den Finanzmärkten und hilft Tradern, fundierte Entscheidungen zu treffen. Seine Analysen verbinden technisches Wissen mit einem klaren Blick für Markttrends und Handelspsychologie.
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